about
... mir fällt es immer schwer über mich selbst zu erzählen. Einerseits möchte man sich selbst in gutem Licht darstellen, andererseits aber auch nicht zu sehr auf den Tisch hauen. Ich probier’s mal ...
Alles hat seine Zeit – und seine Geschichte! Es dauerte fast 6 Jahre bis ich mich nach einigen tiefen Tälern – sehr tiefen Tälern – wieder ein wenig spüren und definieren konnte. Die Landschaftsfotografie in meiner Findungsphase war ein Einstieg aber anscheinend nie mein Ziel, wie sich herausstellte. Und gefunden habe ich mich noch längst nicht .. und die Schatten der Vergangenheit sind immer noch da ...
kleines Intermezzo – und um es grad vorweg zu nehmen ... Hochzeiten & Familienanlässe fotografiere ich als Hauptfotograf nicht. :-) Das hat seine Gründe :-) Als Zweitfotograf für eine Hochzeit bin ich sehr gerne dabei. Die kleinen Sensationen am Rande und Eindrücke im Hintergrund zu fotografieren, ohne Stress und ohne den Druck ganz vorne dabei sein zu dürfen, ergibt ganz andere, nämlich authentische Bilder. Meist sind bei Hochzeiten oder "Kollegenshootings" die Erwartungen besonders gross und bezahlen möchte man einen "Kollegenpreis" oder noch besser gar nichts, da man ja der "Kollege" oder gute Freund ist. Stell dir vor, du arbeitest in der Migros und Bekannte kommen, um einzukaufen ... da fragt man ja auch nicht, ob man eine Milch gratis mitnehmen oder einen Freundschaftpreis auf den Gesamteinkauf haben könne ... und die eher mühseligen Diskussionen und Rechtfertigungsversuche mit Gästen oder Anwesenden über die Qualität von Handybildern im Vergleich zu einem richtigen Werkzeug möchte ich mir ebenfalls ersparen.
Ich, 1970 – geboren und aufgewachsen in St. Gallen und Umgebung, bin gelernter Maschinenzeichner/ Konstrukteur und wirkte zuletzt 24 Jahre lang als eidg. diplomierter Berufsmilitär/ Erwachsenenbildner. Seit einigen Jahren bin ich beruflich als aktiver, leidenschaftlicher und freischaffender Fotograf unterwegs und begann mit der Landschaftsfotografie – Gewässer aller Art, Spiegelungen, fotografieren aus dem Ballon, Berge und Langzeitbelichtungen. In meinen beiden erlernten Berufen durften Fehler nicht toleriert werden. Sie hätten unschön enden können. Und so habe ich den ausgefeilten Perfektionismus, der mir sowieso schon angeboren in mir schlummerte, auch in die Fotografie getragen. Das kann manchmal die Kreativität hindern.
Meine fotografische Geschichte oder Werdegang begann klassisch, trocken, wie bei fast allen Fotografen, weshalb ich die Geschichte auch kurz halte. Meine erste Kamera, eine Yashica FX-103 Programm, besass ich im Alter von 13 Jahren, da ich mich von der Technik, der Haptik und des optischen Eindrucks der tollen Minolta X-700 meines Onkels inspirieren liess. Seit da begleitet mich die Fotografie in unterschiedlicher Ausprägung, Tiefe und Intensität. Leider konnte ich mir die Minolta zu dieser Zeit niemals leisten, geschweige denn, mir meinen damaligen Traum einer Nikon FA erfüllen. Bis heute ...
Heute mag ich die Landschaftsfotografie vielleicht noch als Ausgleich. Ich bin der Meinung, dass sich zuviele "Fotografen", Influencer und youtuber mit Handy oder Cam in diesem Genre tummeln und damit der Reiz verloren ging. Der Hype begann vor vielen vielen Jahren und ist aktuell total überlaufen und eigentlich "ausgelutscht". Die stetigen Verbesserungen der mobile phone cams werden dem Handwerk der Fotografie zusätzlich keinen Gefallen tun, genauso wie die Schnelllebigkeit und der Überfluss der Bilder die veröffentlicht werden. Werte haben diese leider kaum mehr ... sicherlich nicht auf Zeit, denn wer hängt noch Bilder auf? Eine aussterbende Generation? Mit KI wird die Landschaftsfotografie mit einem weiteren, sehr mächtigen Gegenspieler konfrontiert und das realistisch eingefangene Bild wird gegen diesen Gegner verlieren – ob mit Echtheitssignatur des erstellten Kamerabildes oder nicht. Man sollte sich dazu die Frage stellen wer die Abnehmer von Bildern sind, wer dafür bezahlt und wofür diese benötigt werden. Dann ist schon sehr vieles erklärt. Schlussendlich braucht der Landschaftsfotograf nicht mal mehr nach draussen zu gehen. Die Industrie hat das Genre "Landschaftsfotografie" derart totgetreten und ausgesaugt, dass es für Neulinge kaum mehr Platz gibt und jedes Thema ausgekostet ist. Und daran sind die von der Industrie bezahlten Influencer Fotografen nicht unschuldig. Vor allem wenn man mit der Landschaftsfotografie Geld verdienen möchte. Die ganze Horde der youtube Fotografen zeigt uns in ihrer Direktheit, dass mehr Geld mit youtube Videos, Affiliate Links, Vermarktungen, Fotografie-Workshops durchführen, Büchern und Magazine schreiben und verfassen von Testberichten zu verdienen ist, als mit der eigentlichen "Auftrags"-Fotografie selbst. Mehr zum Thema KI habe ich mir erlaubt hier zu thematisieren.
Heute möchte ich hauptsächlich Emotionen einfangen – d.h. Menschen – wie z.B. den Karneval in Venedig, Musiker/ Bands oder die Silvesterchläuse im Appenzellerraum. Menschen, die man nicht lenken muss. Womit wir nochmals beim erwähnten "Thema" wären: KEINE Hochzeiten als Hauptfotograf! Mit Menschen, die nicht sich selbst sein wollen oder können oder eben gerade wegen der Maske, sich selbst sein können, zu arbeiten, ist – wesentlich tiefer, emotioneller! Diese Menschen stellen sich selbst dar, ganz von innen heraus. Und die Emotionen werden nur durch die Augen übertragen und kommuniziert. Ich liebe es, ohne verbale Kommunikation zu fotografieren. Es entstehen ganz andere, authentische, sehr gefühlvolle Bilder. Bilder mit einer extremen Menge an Emotionen, Tiefe und Raum für Interpretationen. Und jeder Betrachter der Bilder kann später das Bild "sehen" wie er möchte. Ich denke mit der non-verbalen Kommuikation in der Fotografie kommt ein Teil des Ich's des Gegenübers zum Vorschein oder ist es das was man selbst gerne sehen möchte? Was ich auch nicht mag ist eine durchgehende Bildsprache. Ich bin mehr für Improvisation. Nichts gestelltes, nichts durchgestyltes – eher ungezwungen und authentisch.
Wenn ich in der Natur fotografiere mache ich keine Composings oder Stackings, d.h. ich verändere weder die Natur für mein Bild, noch "verfälsche" ich Bilder am PC. Ich entwickle meine Bilder und retuschiere ein wenig (Sensor- oder Staubflecken).
Ich möchte den Inhalt meiner Bilder so transportieren, wie er war, so wie ich ihn angetroffen habe.
Wir leben so schon in einer sehr "künstlichen", hektischen, menschengemachten Welt, wollen nur noch das Schöne und Perfekte sehen. Einen wolkenlosen, heiteren Himmel oder einen sehr wechselhaften Himmel, wir wollen perfekte Schatten, extrem tolle, leuchtende Farben, Spiegelungen ohne störende Äste und Werbebilder, die weit von der Realität entfernt sind.
Und – genau das will ich nicht. Ich versuche meine Fotografie so gut wie immer möglich zu planen; wenn ich einen wolkenlosen Himmel, einen Sonnenaufgang im hellsten oder kräftigsten Orange haben möchte, dann plane ich und warte, bis ich ihn so vorfinde. Dafür verändere ich meine Bilder nicht. Ich möchte die Wahrheit fotografieren, die Realität! Kein generatives füllen von Bildern, kein Austauschen oder hinzufügen von Dingen die nie da waren.
Landschaften z.B. sind so wie sie sind. In der Schweiz mit dem sehr wechselhaften Wetter und den sehr vielen Wetterzonen auf kleinstem geografischen Raum sowieso. Man kann noch so viel planen, googeln, Informationen sammeln und vorbereiten (gemäss meinem Motto: definieren · planen · fotografieren · reflektieren). Wenn man dann ankommt, muss man sich mit den Bedingungen, die man vorfindet, begnügen und daraus ein Bild komponieren. Landschaften sind still. Landschaften sind geduldig. Man muss sich einfach nur auf die Natur einlassen.
Zu meinen "Emotions-Motiven" gehören nebst den "Masken" auch Autos, Sportwagen, Rennwagen. Sie vermitteln ebenfalls Emotionen, sprechen nicht, man kann sie auch nicht anleiten oder lenken; sie sind einfach. Sie kommunizieren nur durch Design, Farben, Licht und Emotionen.
Mein Hauptinteresse in der Fotografie ist die Konzertfotografie, die ich wahnsinnig gerne ausführe, weil sie echt ist und jetzt passiert. Auch hier treffen wir auf die selbe Basis; man kann den Künstler auf der Bühne nicht anleiten. Er inszeniert sich selbst und die Lichtshow ist, wie sie ist. Man muss sich also gut vorbereiten und auf alles gefasst sein. Manchmal sind die Gegebenheiten, lichttechnisch gesehen sehr schwierig, manchmal top.
Leider bekommt man ohne ein Medium im Rücken, kaum oder überhaupt gar nicht, die Gelegenheit ein wirklich grosses Konzert (ab 1500 Personen), ein Open-Air/Festival oder einen anderen Auftritt zu fotografieren. Für die wirklich grossen Konzerte habe ich mich bislang zig mal "beworben" – zu 95% bekam ich nicht mal eine Antwort auf die Akkreditierungsanfrage, was ich persönlich äusserst schade finde. Ich hatte bislang jedoch die Gelegenheit bei "kleineren" Gig's (50 Personen) und auch schon recht grossen Konzerten (bis 7500 Personen) dabei sein zu dürfen, weshalb ich mich an dieser Stelle bei den Künstlern, wei der ACG Band, Lina Button und Band sowie Crazy Diamond von Herzen für die gegebenen Chancen bedanken möchte.
Ich habe EINEN EINZIGEN der angestammten Konzertfotografen gefunden, der mir ein wenig "Schützenhilfe" gab und gibt. Alle andern nehmen keinen "Lehrling" mit. Ich habe dieses Thema zig mal in den sozialen Medien angesprochen. Aber ausser den üblichen Flosskeln bekommt man leider weder Unterstützung noch Gehör. Aber wie der, hinter dem Link versteckte Beitrag, anschaulich erzählt, scheint diese Branche irgendwie – abgehoben. "Acht Minuten – dann heisst es einpacken"
Ich mag Technik, Klarheit, Geradlinigkeit, Wissen, Respekt, Menschlichkeit, gesunden Menschenverstand, mitdenken, Ehrlichkeit, Tiefe, Bücher, Pünktlichkeit, Perfektion, den Anspruch an sich selbst und – den Willen autodidaktisch zu lernen, resp. überhaupt etwas lernen zu wollen. Ich selbst bin gesundheitlich deutlich angeschlagen und versuche trotzdem einiges – was halt geht. Ich schreibe hier gerne auch kritisch und möchte meine Ansicht und meine Kommentare auch ehrlich nach meinen Empfindungen abgeben – nichts beschönigen oder in Watte packen, denn das bringt niemandem etwas. Ehrlichkeit und Direktheit – von vielen verlangt – und wenn man es dann ausspricht, ist die Kritik trotzdem schon zuviel. Ich lasse es mir trotzdem nicht nehmen auch kritische Kommentare in meinen Themen abzugeben.
Ich fotografiere seit roundabout 40 Jahren und ich kann sagen, dass ich es liebe, Menschen seit gut 5 Jahren zu begleiten und sie mit meinen Workshops bei der Erreichung der fotografischen Ziele zu unterstützen. Du brauchst einfach Durchhaltevermögen und das Verständnis für die Grundlage – die Theorie – bevor die Praxis kommt.
Die zwei passendsten Zitate zur Fotografie und mit denen ich mich voll und ganz identifizieren kann, stammen von Almut Adler, einer freischaffenden Fotografin und Autorin aus Deutschland und dem Schweizer Schriftsteller und Dramatiker Friedrich Dürrenmatt:
"Fotografieren ist wie schreiben mit Licht, wie musizieren mit Farbtönen, wie malen mit Zeit und sehen mit Liebe."
"Das Wesen des Menschen bei der Aufnahme sichtbar zu machen, ist die höchste Kunst der Fotografie."
Und dann gibt es da noch den einen Merksatz des 1984 verstorbenen US Fotografen Ansel Adams, der, ich glaube, die Jahrhunderte überdauern wird, da er absolut treffend ist: "Zwölf gute Fotos in einem Jahr sind eine gute Ausbeute."
13 (un-) wichtige Dinge über mich
1. Als Kind habe ich … unendlich viel Sachbücher, Detektivgeschichten, Science fiction Romane und Comics verschlungen. Meine Lieblingsautoren waren damals Loriot, Erich Kästner, Hans Kneifel, Robert Arthur, Wolfgang Ecke, usw.
2. In der Schule war ich … meist der Kleinste, und der, der im Sport nie, aber auch gar nie gewählt und ausgegrenzt wurde, wo immer es möglich war.
3. Seit ich 18 Jahre alt bin ... darf ich alleine Auto fahren :-)
4. Mein/e Studium/Ausbildung ist/war … nicht in allen Bereichen aufschlussreich und zielorientiert.
5. Ich habe immer … eine Uhr am Handgelenk. Ich kann Unpünktlichkeit nicht ausstehen.
6. Ich würde niemals … meine Kamera, meine Zahnbürste oder mein Auto ausleihen.
7. Hund, Katze, Maus … finde ich zumeist sehr goldig aber mir fehlt schlichtweg die Zeit, die Geduld und gesundheitlich die Möglichkeit Verantwortung zu übernehmen. Da bin ich mir selbst schon genug :-)
8. Aus Mehl, Fett und … kalter Milch mache ich meine Bechamelsauce für meine selbstgemachte (weltberühmte) Lasagne :-) ... ob mit Teigblätter oder Zucchetti.
9. Ich wünsche mir … noch ganz viele schöne Momente erleben zu können.
10. Irgendwann möchte ich … mein Buch schreiben oder einen Bildband veröffentlichen. Das sind weit entfernte, grosse Wünsche, die mir im Kopf herumschwirren :-)
11. Könnte ich noch mal wählen … würde ich das Vertrauen in Menschen des Öfteren hinterfragen, kontinuierlich überdenken, weislich reflektieren und einige Begegnungen meiden. Auch würde ich mein Herz nicht mehr auf der Zunge tragen. Manchmal ist Schweigen eben doch Gold.
Keine einzige Narbe in meinem Herzen stammt von einem Feind. Sie kommen alle von Menschen denen ich vertraute.
12. Wenn ich jetzt noch mal … anfang 20 wäre, würde ich mein "Berufs"/leben komplett anders gestalten.
13. Ich bekomme die Krise … wenn mir jemand ganz langsam und ausführlich etwas erklärt, das ich schon nach dem ersten Satz verstanden habe. Das nehme ich persönlich (ich bin ja nicht vom Baum gefallen) und in der Hinsicht bin ich sehr straight. :-)
– und wenn jemand aus unerfindlichen Gründen, auf einem Parkplatz mit hundert leeren Parkplätzen, genau neben mir parkieren muss. :-)
Zum schluss
Ich schreibe hier gerne auch kritisch und möchte meine Ansicht und meine Kommentare auch ehrlich nach meinen Empfindungen abgeben – nichts beschönigen, in Watte packen oder drumrum reden, denn das bringt niemandem etwas. Unser Anspruch sollte ja sein vertrauensvoll zu sein, vorwärts zu kommen und eine Entwicklung stattfinden zu lassen und dann brauchts manchmal ehrliche und klare Worte. Ich habe auch einige Verlinkungen auf Fremdseiten bei mir reingenommen, nicht weil ichs nicht auch schreiben könnte aber warum sollte ich es selbst tun? Man schreibt ja auch kein Mathematikbuch, obwohl man es vielleicht könnte ... es reicht, wenn man weiss WO man Wissen findet und wenn Fachleute Wissen anbieten, weshalb nicht nutzen?
Und besser schreiben könnte ichs zum grössten Teil nicht ... und wer weiss, wie und wo suchen, findet dieses Wissen genauso wie ich im Internet. Die Seiten nicht zu verlinken und das Wissen zu verbergen nützt also nur wenig und behält den Leser nicht auf meiner Seite.
Vielleicht findest du auf meinen Seiten ein wenig Input zu deiner Fotografie, technisches Wissen, Inspiration oder auch "nur" eine Empfehlung. Ich freue mich auf jeden Leser, der hier für sich etwas findet.