Ballonfahrten
m e i n E r f a h r u n g s b e r i c h t a u s r e i n e m o t i o n e l l -
f o t o g r a f i s c h e r S i c h t
Was nimmt man mit, wenn der Platz beschränkt, die äusseren Einflüsse nicht auf Erfahrung basierend ableitbar und der Spielraum hantieren zu können, doch etwas beengt ist? Auf einer Ballonfahrt eventuell?
Viele würden aus dem Bauch heraus wahrscheinlich sagen, dass ein 70-200mm oder ein 150-600mm die wohl erste Wahl darstellt.
Ich habe auch schon von einer Brennweite von 300mm gelesen oder das mindestens ein 200er Pflicht ist.
Aber das ist eigentlich gar nicht so richtig, bzw. es kommt wirklich darauf an, ob z.B. eine Sonnenaufgangs- oder eine Alpenfahrt/Alpenüberquerung ansteht.
Weitwinkel oder Zoom/ TeleFestbrennweite
Aus eigener Erfahrung mehrerer Ballonfahrten empfehle ich für eine einfache "nicht Alpenfahrt" oder nicht Alpenüberquerung zwei Objektive – ein 14-24mm und ein 24-70mm .. oder so in dieser Brennweitenregion etwa. Weshalb?
Zu Beginn des Aufbaus, des Anheizens und all den Startvorbereitungen lassen sich mit dem 14-24mm alle nur erdenklichen Situationen wunderbar festhalten. Und wenn man bedenkt, wie gross so ein Ballon wirklich ist, spielt das Weitwinkel seine Stärken voll aus. Ein Shot in die Ballonhülle, ein Shot quer zum Brenner mit dem sich füllenden Ballon usw. Und die Startphasen abzulichten lohnt sich auf jeden Fall – vor allem in der Morgendämmerung. Dann spielen die Farben des Brennerfeuers, die beleuchtete Ballonhülle und die Farben der blauen Stunde harmonisch auf. Auch später im Korb, möchte man vielleicht die Brenner in Aktion oder vielleicht den Piloten ablichten und dann ist ein Weitwinkel Pflicht, um soviel Vorder- und Hintergrundinformationen wie möglich auf das Foto zu bekommen auch wenn dieser Brennweitenbereich nicht unbedingt der klassischen Portraitdarstellung von Gesichtern schmeichelt. Mit einer Normalbrennweite ist es wirklich schwierig auf so kleinem Raum mit so wenig Bewegungsfreiheit sich um das Motiv, wie man das sonst erwartet, zu positionieren. Und mit dem Weitwinkel kommt sogar etwas von der fantastischen Sicht von oben oder dem Horizont mit ins Bild. Das gibt dem ganzen Raum und einige Gestaltungsmöglichkeiten. Das 24-70mm findet seinen Anwendungsbereich um die Landschaft ein wenig näher zu bringen ohne die schiere Weite auf den Sensor zu bannen.
Mit einem Weitwinkel und einem Standard-Zoom lässt sich die ganze Schönheit einer "normalen" Ballonfahrt einfangen.
Ein 200er oder 300er Teleobjektiv macht dann Sinn, wenn man einen Fotoauftrag hat, um andere Ballons, Luftfahrzeuge oder eine Ortschaft zu fotografieren oder wenn eine Alpenfahrt oder gar eine Alpenüberquerung ansteht.
Mit einem 70-200mm oder einer Festbrennweite mit 200mm oder 300mm lassen sich dann imposante Berggipfel, Gipfelkreuze oder auch Tiere fotografieren. Auch ein zusätzlicher Telekonverter kann hier sehr gute Dienste leisten. Das bedingt dann aber etwas Planung.
Zwei Objektive inklusive Kamera passen gut in eine akzeptabel kleine Tasche. Die Tasche kann auf dem Korbboden platziert oder beim Piloten abgestellt werden. Beim Objektivwechsel sollte man etwas vorsichtiger sein als sonst aber da es weder Erschütterungen im Korb noch Windböen gibt, steht einem Wechsel grundsätzlich nichts im Wege. Man muss höchstens auf die andern Passagiere achten, dass man beim Wechsel nicht plötzlich angerempelt wird. Platz hat es in der Regel genug. Auch wenn es eng ist, es hat Platz. Sechs, maximal sieben Passagiere befinden sich im Korb. Der grösste in der Schweiz zugelassene Ballon mit einem Fassungsvermögen von 12'000 Kubikmetern Luft kann 16 Passagiere befördern.
Zusammenfassend kann ich euch sagen, dass es auf die Art der Ballonfahrt ankommt, welches Glas sich eignet mitzunehmen.
Ich war mehrmals mit dem amtierenden Weltmeister, 5-fachen Rekord Europameister und 7-fachen Rekord Schweizermeister unterwegs und es war immer ein fotografisches Erlebnis.