objektive? ja! aber welches? 

Als Fotograf ist die Wahl des richtigen Objektivs von entscheidender Bedeutung, um die gewünschte Wirkung in einem Foto zu erzielen. In diesem Artikel werden wir uns kurz ansehen, welches Objektiv sich für welche Art von Aufnahmen eignet. Zuerst einmal ist es wichtig zu verstehen, dass es verschiedene Arten von Objektiven gibt, die sich in ihrer Brennweite unterscheiden. Die Brennweite gibt an, wie stark das Objektiv zoomt resp. abbildet und beeinflusst die Perspektive des Fotos. 

Das Weitwinkelobjektiv hat eine kurze Brennweite und eignet sich selbstredend hervorragend für Landschaftsaufnahmen, Architektur- und Astronomiefotografie und Innenaufnahmen von Räumen. Ein Weitwinkelobjektiv ermöglicht viel von der Umgebung einzufangen und konstruktionsbedingt eine grosse Tiefenschärfe zu erzielen. Versuche, wenn immer möglich, einen Vordergrund in die Aufnahme miteinzubauen, da die extreme Weite des Weitwinkels oder Ultra(super)weitwinkels das Bild verloren wirken lassen kann.

  • Ultra- oder Superweitwinkelobjektiv = 11 bis 24 mm  | 126 bis 84° 
  • Weitwinkelobjektiv = 25 bis 35 mm  | 82 bis 63° 


Ein Standard- oder Normalobjektiv hat eine mittlere Brennweite und eignet sich am besten für allgemeine Aufnahmen wie Porträts, Familienfotos und Strassenfotografie. Es bietet eine natürliche Perspektive, die der menschlichen Sicht entspricht. Mit 35mm kannst du wunderbar eine Person in die Umgebung integrieren. Mit dem 50mm, dem Allround Klassiker schlechthin, kannst du sehr gute Portraits shooten, allerdings besser quer als hoch. Für Halbkörper Portraits eignet sich dann das 85mm besonders gut, dann auch gerne im Hochformat. Das 85er, wie auch das 135mm eignet sich auch hervorragend für "Headshots".

  • Standard- oder Normalobjektiv =  40 bis 50 mm  | 57 bis 47° 


Ein Teleobjektiv hat eine lange Brennweite und eignet sich wunderbar für Sport-, Aviatik- und Wildtierfotografie, sowie für Aufnahmen aus großer Entfernung. Es ermöglicht es, weit entfernte Objekte näher heranzuholen und bietet eine gute Tiefenschärfe. Auch die klassischen Mondfotos mit einer Bergspitze davor gelingen mit einem Teleobjektiv besonders gut, da die Kompression eine positive Wirkung auf die Aufnahme hat und der Mond dadurch besonders gross hervorsticht.

  • leichter Telebereich = 85 bis 130 mm  | 29 bis 19° 
  • Telebereich = 140 bis 250 mm  | 17 bis 10° 
  • Supertelebereich = 260 bis 600 mm und mehr  | 10 bis 4° 


Ein Zoomobjektiv ermöglicht es, die Brennweite zu verändern und damit die Perspektive des Fotos anzupassen. Es eignet sich am besten für Aufnahmen in Situationen, in denen man schnell die Perspektive ändern muss, wie beispielsweise bei einer Hochzeit, Sportveranstaltungen oder bei der Tierfotografie. Auch können durch die Komprimierung von Ebenen die Distanzen extrem zusammengestaucht werden, so dass der Eindruck entsteht, alles läge in einer Ebene.

Ein Makroobjektiv eignet sich für die Aufnahme von kleinen Objekten oder Details in einem grossen Abbildungsmassstab. Es ermöglicht es, sehr nah an das Motiv heranzufahren und ermöglicht eine große Schärfe auf kleinen Bereichen.Es gibt noch viele weitere Arten von Objektiven wie Tilt-Shift, Fish-Eye und spezielle Objektive für bestimmte Anwendungen wie Astrophotografie, aber die oben genannten sind die gängigsten und am häufigsten verwendeten.

Nun kommt noch die Frage auf - Festbrennweite oder Zoomobjektiv? 


Festbrennweiten und Zoomobjektive sind beides wichtige Werkzeuge für Fotografen, aber sie haben unterschiedliche Eigenschaften und sind für verschiedene Arten von Aufnahmen besser oder weniger geeignet.

Ein Festbrennweitenobjektiv hat, wie es der Name schon sagt, eine feste Brennweite. Die Abbildungsleistung ist bei Festbrennweiten in der Regel besser als bei Zoomobjektiven und der Bereich der Tiefenschärfe kann viel schmaler sein, was eine schönere Freistellung des Motivs ergibt. Auch sind Verzerrungen, gerade bei Ultraweitwinkelobjektiven, im Gegensatz zu Weitwinkelzoom's, nicht oder kaum vorhanden. Diese Eigenschaften machen Festbrennweiten besonders empfehlenswert für Porträtaufnahmen, da sie es ermöglichen bei Offenblende eine hervorragende Freistellung des Motivs zu erzeugen. Festbrennweiten bieten in der Regel durch die Freistellung auch einen wunderbar cremigen Hintergrund und ein tolles Bokeh. Festbrennweiten können wegen ihrer technisch einfacheren Bauweise auch sehr viel offenblendiger ausgelegt werden. Während Zoomobjektive bei f2.8 als "lichtstark" gelten, trifft dies bei Festbrennweiten erst ab etwa f1.8 zu. Bei Zoomobjektiven ist in der Regel bei einer Lichtstärke von f2.8 sowieso das Ende erreicht. Besser gehts kaum – wenige Ausnahmen bestätigen die Regel (z.B das Tamron 35-150mm F/2-2.8 Di III VXD). 


Zoomobjektive haben eine variable Brennweite. Dies ermöglicht es dem Fotografen, den Abstand zwischen der Linse und dem Sensor zu verändern und damit den Bildausschnitt zu vergrössern oder zu verkleinern. Zoomobjektive sind daher sehr flexibel und eignen sich besonders gut für Aufnahmen von Landschaften, Sportveranstaltungen, Wildlife und anderen Szenen, bei denen man nicht nah genug an das Motiv herankommen kann oder sich der Abstand zum Motiv schnell ändert. 
 

Ein entscheidendes Merkmal ist wichtig zu beachten – Zoomobjektive sind in der Regel teurer in der Herstellung, schwerer und aufgrund der Bauweise anfälliger für Staub- und Feuchtigkeitseinschlüsse (Pilzbildung). Es gibt einige Ausnahmen, wie eines der besten Zoomobjektive, das Canon EF 70-200mm f/2.8 (dasselbe Glas gibts auch von Nikon). Beide Linsensysteme stehen unter dem Verdacht, mindestens die gleiche Aufnahmequalität wie eine entsprechende Festbrennweite zu liefern.  Mit einer Festbrennweite mit hoher "Lichtstärke" (grosse Blende) kannst du mit sehr wenig Tiefenschärfe fotografieren respektive dein Hauptmotiv vom Hintergrund freistellen und Bilder auch bei extrem schlechten Lichtverhältnissen erstellen, die mit einem Zoom so nicht möglich wären (z.B. f0.95 oder f1.2 vs. f2.8).
Merke: eine Änderung Brennweite verändert bei gleichem Abbildungssmassstab den Tiefenschärfebereich nicht oder nur ganz marginal, was soviel heisst wie:
Wir fotografieren eine Vase formatfüllend, z.B. im Hochformat. Wir nehmen dazu ein Teleobjektiv und müssen entsprechend weit weggehen, damit die Vase komplett abgebildet wird – der Hintergrund besitzt nun eine gewisse Unschärfe. Wir schiessen das Foto.

Nun nehmen wir ein Weitwinkel zur Hand, was soviel bedeutet dass man viel, viel dichter an das Motiv heran muss, dass die Vase nun (genau so wie beim Tele) von oben bis unten genau ins Bild passt und scharf abgebildet wird. Der Abbildungsmassstab ist also derselbe! Ich setze hier den selben Fokuspunkt auf die Vase wie vorher und wähle auch die gleiche Blende. Wieder mache ich ein Foto. Was sehe ich? Die Vase ist wie beim vorangegangenen Bild formatfüllend auf dem Foto und die Unschärfe des Hintergrundes bleibt sich gleich!

Aufgrund der angesprochenen höheren "Lichtstärke" von Festbrennweiten sind viele Aufnahmen ohne Blitz und Stativ und mit wenig Licht aus der Hand deutlich besser zu bewerkstelligen.
Ich habe z.B. beim Shooting anlässlich des carnevale di venezia das 50mm f 1.2 benutzt. Nur schon, wenn man betrachtet, dass bei Blende 1.4 (dezent abgeblendet) und einer Verschlusszeit von 1/200" die ISO 100 beträgt und im Vergleich bei einer Blende von 2.8 die Verschlusszeit zusammenfällt auf 1/50 bei gleicher ISO oder bei Beibehaltung der Verschlusszeit von 1/200" die ISO bis auf 400 hochgedreht werden muss, erschliesst sich schon der markante Unterschied, zwischen einer lichtstarken Festbrennweite und einem lichtstarken Zoomobjektiv. 
 

Aber merke hierzu: Blende 8 ist immer Blende 8! Es fällt nicht mehr Licht auf den Sensor, wenn ich Blende 8 bei einem "lichtstarken" 1.2er Objektiv einstelle, gegenüber einem weniger "lichtstarken" Glas mit maximaler Offenblende von z.B. f4. Ich kann die Blende bei Bedarf eines 1.2er einfach mehr "öffnen". Genauer und detaillierter möchte ich das jetzt nicht dokumentieren, denn dazu gibt es genügend detailliertere Informationen im Netz. Man darf sich einfach nicht vom Begriff "lichtstark" in die Irre führen lassen. 


Insgesamt betrachtet sind Festbrennweiten und Zoomobjektive beides wertvolle Werkzeuge für Fotografen, die je nach Art der Aufnahme und den Anforderungen des Fotografen unterschiedlich eingesetzt werden können. Wichtig ist, dass man die Eigenschaften und die Stärken und Schwächen der beiden Objektivtypen kennt, um die richtige Wahl für die Aufgabe zu treffen.

Wenn man sich also auf die Suche nach einem neuen Objektiv macht, ist es wichtig zu überlegen, welche Art von Aufnahmen man damit machen möchte. Es lohnt sich definitiv, in Qualität zu investieren, da hochwertige Objektive in der Regel sehr viel bessere Bilder liefern und langlebiger sind.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Wahl des richtigen Objektivs entscheidend dafür ist, die gewünschte Wirkung in einem Foto zu erzielen.

Eine Übersicht aktuell erhältlicher Nikon ℤ-Mount Objektive gibt es hier.

Eine Übersicht der offiziell empfohlenen Objektive z.b. für die Nikon D850 gibt es hier. Achtung japanisch ... Erstere die aufgeführt sind, sind Festbrennweiten, zweitere die Zooms und zum Dritten die Makrogläser und Tilt/Shift Objektive.

Möchtest du dir vor dem Kauf eines Objektives über ein Buch zu Wissen gelangen? Dann empfehle ich dir diese Lektüre. Ein unterhaltsames Video, etwas hemdsärmeliger, "frecher" und direkter :-) als alle andern youtube Videos zum Thema Objektivkauf gibts unter diesem Link.

Apropos Zoomobjektive – da gibt es noch zwei Bauweisen .. einerseits diejenigen, die die Brennweite ändern, in dem der Tubus in der Länge nach aussen verschoben wird und solche die ihre Länge nicht oder nur minimal ändern, da sich die Linsenpakete im Objektiv drin selbst verschieben.
Die Vorteile der Innenverschiebung liegen klar auf der Hand: Da sich die Linsenelemente beim Zoomen nicht nach aussen bewegen, bleiben diese Objektive besser vor Staub, Schmutz und Feuchtigkeit geschützt und der Schwerpunkt des Objektives ändert sich mit Änderung der Brennweite nicht, was zu einer besseren Handhabung und Stabilität führt. Die kompakte Baulänge wird somit auch beibehalten. Allerdings sind solche Objektive oft teurer in der Herstellung und erfordern eine komplexere Konstruktion.  

Das Objektiv ist im Allgemeinen robuster und wenn das Objektiv einen Schlag auf die Vorderkante abbekommen sollte, wird die Fokussiermechanik dadurch nicht belastet, da sie komplett im Inneren liegt. Die Frontlinse dreht sich nicht (im Gegensatz zur Frontlinsen-/Frontgruppen-Fokussierung vieler Zoomobjektive). Dadurch können auch Pol- oder Verlaufsfilter (Schraubfilter) problemlos ohne dauerndes nachdrehen resp. anpassen benutzt werden. Auch die Verwendung von tulpenförmigen Streulichtblenden (ugs. Gegenlichtblenden) ist möglich, welche in den Bildecken eingeschnitten sind, um Vignettierungen zu vermeiden. Was der Vorteil des einen, wird klar zum Nachteil des Andern. Ausser in der Preisgestaltung – da wird das Zommobjektiv mit Aussenverschiebung deutlich günstiger zu erwerben sein.

Ich persönlich mag Zoomobjektive deren Tubus in der Länge nicht variiert. Ich finde diese Objektive wertiger, stabiler und kompakter. Da ich keine grossen Brennweiten (400mm+) benötige, muss ich diese Thematik aber auch nicht in meine Kaufentscheidung einfliessen lassen. Und – bei vielen Zoomobjektiven kann man gar nicht auswählen, welche Bauweise man haben möchte. Der Markt tendiert aktuell aber eher zur Aussenverschiebung, was möglicherweise darauf hindeutet, dass der Endkunde scheinbar nicht mehr bereit ist den einen oder andern Mehrbetrag auszugeben .. wer weiss ..

Und zuguterletzt gibt es da ja noch die verschiedenen Anschlüsse an die Kamera – also Mounts, wie diese bezeichnet werden. Und da hat jede Marke so seinen eigenen Anschlussdurchmesser, eigene Bezeichnungen des Mounts und auch ein anderes Auflagemass.  

Hier sind einige Gründe, warum verschiedene Kamerahersteller unterschiedliche Mounts und Durchmesser verwenden:

  • Historische Gründe: Die Wahl des Befestigungssystems kann auf historischen Entscheidungen basieren, die von den Herstellern zu unterschiedlichen Zeiten getroffen wurden. Diese Entscheidungen können aufgrund von Patenten, Technologieeinschränkungen oder anderen Faktoren getroffen worden sein.
  • Technische Anforderungen: Unterschiedliche Kamerahersteller haben unterschiedliche technische Anforderungen und Vorlieben in Bezug auf die Optik und den Sensor. Die spezifische Optik, die von einem Hersteller bevorzugt wird, erfordert möglicherweise eine andere Art von Mount, um die gewünschte Leistung zu erzielen.
  • Markenidentität und Differenzierung: Kamerahersteller verwenden auch ihre eigenen Mounts, um sich von der Konkurrenz abzuheben und eine spezifische Markenidentität zu schaffen. Dies kann dazu beitragen, dass Kunden an eine bestimmte Marke gebunden werden, da sie mit einer bestimmten Art von Objektiven und Zubehör vertraut sind, die nur für diese Marke verfügbar sind.
  • Kompatibilität und Innovation: Die Wahl unterschiedlicher Mounts kann auch mit der Innovationsfähigkeit eines Herstellers zusammenhängen. Durch die Entwicklung eigener Mounts können Hersteller spezielle Funktionen und Eigenschaften hinzufügen, die möglicherweise mit einem standardisierten Mount nicht möglich wären.
  • Geschäftsstrategie und Gewinnmargen: Die Verwendung proprietärer Mounts kann auch eine Geschäftsstrategie sein, um zusätzliche Einnahmen aus dem Verkauf von Kameras, Objektiven und Zubehör zu generieren. Durch die Schaffung eines geschlossenen Ökosystems können Hersteller sicherstellen, dass Kunden ihre eigenen Produkte kaufen, anstatt auf günstigere Optionen von Drittanbietern zurückzugreifen. Hierzu gibts einen Artikel der den Hersteller Canon betrifft.


Obwohl die Vielfalt der Mounts und Durchmesser für Verbraucher manchmal einschränkend sein kann, bietet sie auch eine breite Auswahl an Kameras und Objektiven mit unterschiedlichen Funktionen und Leistungsmerkmalen. In jüngerer Zeit haben einige Kamerahersteller begonnen, offene Standards zu verwenden oder ihre Systeme für die Kompatibilität mit anderen Herstellern zu öffnen, um den Kunden mehr Flexibilität zu bieten, ausser wie im Artikel oben beschrieben der Hersteller Canon bei den RF-Objektiven. 

Der Nikon F-Mount ist einer der bekanntesten und am längsten etablierten und vor allem belassenen Befestigungssysteme. Er wurde erstmals 1959 mit der Einführung der Nikon F-Kamera eingeführt und ist seitdem zu einem der am weitesten verbreiteten und anerkannten Kamera-Befestigungssysteme geworden.

Die Grösse des Nikon F-Mounts beträgt 44 mm Aussendurchmesser. Da die Grösse des Durchmessers und das Auflagemass (Objektiv - Sensor) beeinflussende Faktoren für die Konstruktion der Objektive sind, hat Nikon mit dem ℤ-System diese beiden Werte vergrössert. Der Durchmesser beträgt nun stattliche 55mm was konstruktionsmässig das 58mm Noct mit einer Lichtstärke von 0.95 ermöglichte. Nicht, dass das früher nicht möglich gewesen wäre – aber die Abbildungsleistung konnte durch die geänderten Ausgangsdaten konstruktiv mit dem neuen ℤ-Mount erheblich verbessert werden. Wenn es interessiert .. zu den Vorteilen des ℤ-System gibts hier ein kleines Video. Eine Übersicht welche Objektive es für den ℤ-Mount gibt findest du hier. Diese Liste ist mit originalen Objektiven aber derer von Drittherstellern gespickt – aber Achtung ... nicht abschliessend, da sich das Angebot laufend ändert.

Und wenn dich die Herstellung eines Objektives interessiert, habe ich dir hier nochmals das sehr aufschlussreiche Video der Firma SIGMA in Bandai-cho, Präfektur Fukushima verlinkt. Hier wird einem vielleicht bewusst, weshalb Objektive relativ teuer sind, da doch recht viel Handarbeit dabei ist oder man fragt sich, weshalb gewisse Anbieter ihre Objektive, im Vergleich zu andern, dermassen günstig anbieten können.

P.S. Weisst du eigentlich woher das optische Glas auf dieser Welt kommt, bzw. wer dieses herstellt und wem diese Firmen gehören? Hier eine kleine, nicht abschliessende Liste.
Die grössten Hersteller von optischem Glas können sich je nach Messkriterien und Marktveränderungen ändern. Allerdings waren oder sind einige der führenden Unternehmen in der Herstellung von optischem Glas:

  • Corning Incorporated: Corning ist einer der führenden Hersteller von Spezialglas und optischen Materialien. Das Unternehmen ist bekannt für Produkte wie Gorilla Glass, das in vielen mobilen Geräten verwendet wird, sowie für verschiedene Arten von optischem Glas für Anwendungen in der Medizin, Wissenschaft und Elektronik (Corning Incorporated ist ein börsennotiertes Unternehmen und gehört daher den Aktionären, die Anteile an der Börse halten) 


  • Schott AG: Schott ist ein deutsches Unternehmen, das eine breite Palette von Spezialgläsern herstellt, einschliesslich optischer Gläser für Anwendungen in der Optik, Halbleiterindustrie, Medizintechnik und mehr. (Schott ist ein privat gehaltenes Unternehmen und gehört grösstenteils der Carl-Zeiss-Stiftung) 


  • Hoya Corporation: Hoya ist ein japanisches Unternehmen, das sich auf eine Vielzahl von Produkten spezialisiert hat, darunter optische Gläser für Linsen, Filter und optoelektronische Anwendungen. (Hoya ist ein börsennotiertes Unternehmen und gehört den Aktionären, die Anteile an der Börse halten) 


  • Ohara Corporation: Ohara ist ein weiteres japanisches Unternehmen, das optische Gläser für verschiedene Anwendungen herstellt, einschliesslich Optik, Astronomie, Medizin und Elektronik. (Ohara ist ein privat gehaltenes Unternehmen, dessen genaue Eigentumsverhältnisse nicht öffentlich bekannt sind) 


  • Sumita Optical Glass, Inc.: Sumita ist ein Unternehmen aus Japan, dass sich auf die Herstellung von optischen Gläsern für verschiedene Anwendungen wie Mikroskopie, Medizintechnik und Optik spezialisiert hat. (Sumita ist ein börsennotiertes Unternehmen und gehört den Aktionären, die Anteile an der Börse halten) 


Diese Liste ist nicht erschöpfend und es gibt andere Unternehmen, die ebenfalls eine bedeutende Rolle in der Herstellung von optischem Glas spielen können. Und woher bezieht nun Nikon das Glas für die Objektive?  Nikon bezieht das optische Glas für seine Objektive von verschiedenen Herstellern. Schott und Hoya sind zwei der Hauptlieferanten, wobei erwähnt werden muss, dass Nikon  eine Abteilung namens Nikon Glass ihr Eigen nennt, die sich auf die Herstellung von optischem Glas spezialisiert hat. Nikon bezieht also Glas sowohl von externen Lieferanten als auch aus eigenen Produktionsstätten, um die hohen Anforderungen ihrer optischen Produkte zu erfüllen. Darunter fallen Produkte wie Kameras und Objektive, Ferngläser und Spektive, Mikroskope, Messinstrumente und Präzisionsgeräte sowie optische Komponenten wie Linsen, Prismen und Filter, die in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt werden, von Kameras bis hin zu medizinischen Geräten.

Und auf was achte ich persönlich nun bei einem Objektivkauf? :

  • Schärfe und Abbildungsleistung
  • Vergütung und Materialanmutung
  • innenfokussierend
  • passend zu meinen fotografischen Anforderungen


Festbrennweite oder Zoom?

Dem nachfolgenden Auszug kann ich zu 100% zustimmen und könnte es nicht besser formulieren.

Aus dem Englischen übersetzter Textauszug. Original by Ken Rockwell :


Der Ordnung halber: Objektive machen keine Bilder. Kameras auch nicht – Menschen schon. 

Nachdem ich eine Weile mit Festbrennweiten statt mit Zoomobjektiven fotografiert habe, ist mir klar geworden, dass ich mit Festbrennweiten (Prime-Objektiven) klarer sehe und daher leichter, bessere Bilder machen kann, als wenn ich Zoomobjektive dabei hätte. Außerdem wiegen sie viel weniger, so dass es mehr Spass macht, sie den ganzen Tag mitzunehmen. 

Konkret 

Gute Bilder entstehen, wenn man etwas sieht, das es wert ist, fotografiert zu werden, und es dann zu einer starken und einfachen Komposition verfeinert. 

Der beste Weg, schlechte Bilder zu machen, ist, einfach zu spüren, dass man ein Bild machen will, und einfach loszuknipsen, egal wo man gerade steht. Wenn man ein Bild macht, ohne vorher nachzudenken, wird man sich später fragen: "Was habe ich mir nur dabei gedacht?", weil man es eben nicht getan hat. 

Mit einer Festbrennweite oder mehreren Festbrennweiten kennst du das Sichtfeld der Kamera bereits, während du herumwanderst. Mit einer Festbrennweite oder mehreren Festbrennweiten siehst du bereits, was gute Kompositionen ergibt, bevor du überhaupt anhältst, um ein Foto zu machen. Du weisst, was in dein Sichtfeld passt, und du bist im Kompositionsmodus, während du herumläufst. 

Mit einem Zoom denkst du nicht nach. Mit einem Zoom denkst du erst dann darüber nach, wenn du bereits für etwas stehen geblieben bist. Vielleicht wird dieses Etwas ein gutes Bild ergeben, vielleicht auch nicht. Man denkt nicht einmal nach, sondern wandert einfach umher. 

Wenn man eine Weile mit einem festen Objektiv gearbeitet hat, ist man mit dessen Sichtfeld vertraut, ohne durch die Kamera schauen zu müssen. Da man bereits weiss, was passt, während man herumläuft, kann man sich seine Kompositionen im Kopf vorstellen, während man sich bewegt. Du kannst aus verschiedenen Blickwinkeln und unterschiedlichen Höhen sehen, indem du dich einfach bewegst, ohne die Kamera zu hervor zunehmen. 

Durch die feste Grösse des Sichtfelds von Festbrennweiten entstehen beim Umhergehen grossartige Bilder, weil die Grösse der kompositorischen Rechtecke intuitiv wird. 

Spass 

Zooms gelten in der Regel als besonders spassig, aber das war damals, als sie noch viel kleiner und leichter waren als heute. 

Mit kleinen Festbrennweiten ist man leicht und mobil. Man hat Spass daran, den ganzen Tag herumzulaufen, und es ist kein Problem, alles mitzunehmen, wenn man zum Abendessen geht oder Besorgungen macht. 

Wenn du Spass beim Fotografieren mit einem Zoom haben willst, solltest du ein vernünftiges Zoom wie z.B. das Nikon 24-120 f4 wählen, nicht das heutige gigantische 24-70mm f/2,8. Ausser du benötigst natürlich dessen Lichtstärke und die professionelle Robustheit. Dann gibt es keinen Weg vorbei an deutlich höherem Gewicht und Preis. 

Standpunkt

Mit Zoomobjektiven ist es einfach, gedankenlos zu fotografieren, denn man dreht den Ring einfach so lange, bis etwas passt, egal wo man gerade steht. 

Mit festen Objektiven müssen wir uns bewegen. Dadurch, dass wir uns bewegen müssen, werden wir mobil und suchen nach dem besten Blickwinkel, nicht nur nach dem besten Blickwinkel von dort, wo wir gerade stehen. 

Wir müssen uns bewegen, um den besten Winkel zu finden; der beste Winkel ist selten der Punkt, von dem aus wir zufällig etwas Interessantes zum ersten Mal sehen. 

Alles, was uns dazu bringt, uns zu bewegen und die Dinge aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, führt zu besseren Bildern. 

Seltsamerweise kann man mit Festbrennweiten sogar schneller fotografieren, wenn man das einmal gelernt hat. Da man das Bild bereits im Kopf hat, bevor man die Kamera ans Auge hält, kann man sofort loslegen. 


Sind drei Festbrennweiten genug? 

Eigentlich sind drei Festbrennweiten mehr als genug. Wenn du lernst zu sehen, reicht schon EINE Festbrennweite aus. Mehr Objektive sind nur eine Ablenkung, die du mit dir herumtragen musst. 

Ich meine es ernst: Früher habe ich wie die meisten Leute gedacht und mir Sorgen gemacht, dass ich alle möglichen Bilder verpassen würde, wenn ich nicht jedes Mal, wenn ich das Haus verlasse, alles von 14 mm bis 400 mm dabei hätte. Heute nehme ich auf einer dreitätigen oder einwöchigen Reise nur noch das 20mm, das 50mm und das 24-70mm oder wahlweise 14-24mm mit und wünsche mir im Laufe der Woche, ich hätte das 24-70mm zu Hause gelassen – ausser ich weiss im vornherein, dass ich eine Langzeitbelichtung mache. 

Wenn wir lernen, mehr Bilder zu machen, indem wir weniger Objektive mitnehmen, sehen und denken wir intuitiv darüber nach, wie wir mit dem, was wir haben, Bilder machen können. 


Technik (*) 

Schneller immer

Zooms haben seit ihrer anfänglichen Verbreitung in den 50er Jahren (eines der ersten Zoomobjektive in größerer Stückzahl auf dem photographischen Sektor war das Zoomar 2,8/36–82 von Voigtländer, eingeführt im Jahr 1959) und seit ihrer Einführung in den späten 70er Jahren einen langen Weg zurückgelegt, aber Festbrennweiten sind immer noch viel schneller als Zooms. Die lichtstärksten professionellen Zooms von Canon und Nikon haben nur eine Blende von 2,8, während Festbrennweiten in der Regel mehrere Blendenstufen darunter sind. Eine lichtstarke Festbrennweite, wie z. B. ein f/2, lässt doppelt so viel Licht durch wie ein f/2,8-Zoom, so dass wir bei schlechten Lichtverhältnissen mit der halben ISO-Zahl und der gleichen Verschlusszeit fotografieren können und es ist leicht, Festbrennweiten mit f/1,8 und f/1,4 von 20mm bis 135mm zu bekommen. 

Schärfermanchmal

Du erhältst hervorragende 50mm Objektive mit Lichtstärke 1:1,8 von Nikon oder Canon für jeweils ab etwa CHF 200.- (plus). Jedes dieser Objektive bietet eine überragende Schärfe, weniger Verzeichnung und weitaus mehr Lichtstärke als jedes 24-70 mm f/2,8-Zoom für über CHF 2000.-.

 

Weniger Verzerrung manchmal

Zooms haben immer eine gewisse Verzeichnung, die sich mit der Brennweite ändert.

Feste Normalobjektive haben in der Regel wenig bis keine Verzeichnung. Feste Ultraweitwinkel-Objektive haben in der Regel weniger Verzeichnung als Ultraweitwinkel-Zooms in der grössten Einstellung, und Telefestbrennweiten haben in der Regel wenig bis gar keine Verzeichnung, während die meisten Telezoom-Objektive an beiden Enden ihres Bereichs viel Verzeichnung aufweisen.

 

Zusammenfassung

Zooms sind einfach, universell und machen Spass. Deshalb sind sie seit den 1980er Jahren die meistverkauften Objektive.

Zooms verleiten uns aber auch dazu, unbedachte Schnappschüsse zu machen, anstatt aufmerksam zu sein und bewusst gute Bilder zu machen. Zooms machen uns schwach, weil sie uns davon entbinden, beim Herumlaufen nachzudenken oder gar überhaupt herumzulaufen!

Mit Festbrennweiten lernt man, was ins Bild passt, ohne durch die Kamera schauen zu müssen. Man kann schon beim Herumlaufen mit der bewussten Komposition beginnen.

Festbrennweiten bringen uns dazu, uns zu bewegen, und lassen uns besser sehen, weil wir bereits wissen, was in unseren Rahmen passt.

Die technische Überlegenheit und die schnellere Geschwindigkeit von Festbrennweiten sind nur ein Nebeneffekt. Der eigentliche Vorteil von Festbrennweiten besteht darin, dass wir damit besser sehen können, was wiederum zu besseren Bildern führt.

Gute Bilder sind selten ein Zufall. Gute Bilder entstehen durch bewusstes Sehen.

* Eine "lichtstarke" Festbrennweite, wie z. B. ein f/2, lässt doppelt so viel Licht zum Sensor, wie ein f/2,8-Zoom, so dass wir zB. bei schlechten Lichtverhältnissen mit dem halben ISO-Wert bei gleicher Verschlusszeit fotografieren können. Doppelt? Ja, denn Blende 2 mal (Wurzel 2 = 1.414) ergibt 2.8.
Dieselbe Rechnung können wir machen mit einem sehr lichtstarken Objektiv, wie ich es nach Venedig oder an Konzerte mitnehme. Das 85mm f1.2 ist ein solches ... das lichtstärkste Zoom, welches ich habe ist das 70-200mm f2.8. Das ergibt dann? Genau  ...  rund 5.5 mal mehr Licht für die Festbrennweite bei gleichbleibenden andern Parametern. (siehe Tabelle)
 

Um den genauen Unterschied im Lichteinfall zu berechnen, können wir die Blendenstufen verwenden. Jede Blendenstufe entspricht einer Verdopplung oder Halbierung des Lichts. Die Stufen werden normalerweise in "f-Stops" angegeben.

Jede Reduzierung um eine Blendenstufe bedeutet, dass die Menge des einfallenden Lichts halbiert wird.

Wenn du also von f/1.2 auf f/2.8 wechselst, erhältst du rund 2.5 Blendenstufen weniger Licht. Im Umkehrschluss bedeutet das, f/1.2 lässt rund 5.5-mal mehr an Lichtmenge in die Kamera als f/2.8. Um genau zu sein 5,44 mal mehr Licht denn die Rechnung lautet (2.8/1.2)² =5.44