define · plan · shoot · reflect 

Die Fotografie, egal in welchem Genre, egal in welcher Tiefe und Ausprägung, egal mit welcher Ausrüstung sollte – geplant werden. Wenigstens ein wenig –  sollen die Bilder das wiedergeben, was wir im Kopf hatten als wir mit einer gewissen Vorstellung, nicht spontan, loszogen – sollte zwangsläufig eine gewisse Planung in Betracht gezogen werden. 

Mein Slogan lautet, wie vielerorts auf meiner Webseite ersichtlich ...

define ·  plan · shoot · reflect 

 

... und genau darüber unterhalten wir uns jetzt – oder unterhalte ich dich jetzt :-)

define: heisst für mich ... definiere dir ein Ziel. Definiere, was du fotografieren möchtest und überlege dir, wie dein Bild aussehen soll. Sonnenauf- oder untergang? Eine Langzeitbelichtung? – oder möchtest du die Milchstrasse einfangen? Blumen, respektive Stillleben?
Definiere mit welchen Mitteln du das erreichen möchtest oder welche Mittel dir für die Umsetzung zu Verfügung stehen. Definiere die Tageszeit/ Jahreszeit und welches Wetter du dafür benötigst. Definiere den Bildlook sowie Zeit (Morgen, Abend) und den Ort. Möchtest du eine Geschichte erzählen (Reportage) oder einfach nur Einzelbilder schiessen? Was ist mit einem Panorama oder einem Makro? Welches "Format" lässt dein Motiv wirken? Hoch oder Quer?

plan: jetzt gehts ans Eingemachte. In der Planungsphase beginnst du nun zu recherchieren, zu lesen – dich konkret zu informieren – ein wichtiger Teil des kreativen Prozesses, bei dem eine Vision für das endgültige Ergebnis entwickelt wird. Dies beinhaltet die Vorbereitung auf die Aufnahmebedingungen, die Auswahl der passenden Ausrüstung und Zubehör sowie die Überlegung, wie das Licht am besten genutzt werden kann, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. 

Schliesslich muss die Ausrüstung und das Zubehör passend ausgewählt werden, das für das Fotoshooting benötigt wird. Die Planung beinhaltet auch die Überlegung, wie du die Ausrüstung effektiv einsetzen kannst, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.  

Bei sonnigem Wetter kann das helle Tageslicht eine Herausforderung darstellen, insbesondere bei Porträtaufnahmen, bei denen harte Schatten vermieden werden sollen. In diesem Fall kann es ratsam sein, früh am Morgen oder spät am Nachmittag zu fotografieren, wenn das Licht weicher und angenehmer ist. 

Bei Regen oder bewölktem Wetter kann das Licht diffuser und ungleichmässiger sein, was jedoch eine gute Gelegenheit bietet, um dramatische Stimmungen und Texturen einzufangen. Es ist auch wichtig, sicherzustellen, dass die Ausrüstung gegen Feuchtigkeit geschützt ist, um etwaige Schäden zu vermeiden. 

Während der Planung eines Fotoshootings sollte das Wetter immer im Hinterkopf behalten werden. Bei Bedarf sollte ein Ersatzplan vorbereitet werden, um auf unvorhergesehene Wetterbedingungen reagieren zu können. 
Anschliessend werden die Erkenntnisse verdichtet. Zur Planungs- oder Projektierung gehören die folgenden Schritte oder Fragen, die du dir stellen und beantworten musst:

  • Welche Motive möchte ich ablichten?
  • Wo finde ich diese Motive? (Gebiet, Land, Berg, Festland, Wasser, Luft)
  • Welche Foto-Ausrüstung kann mit oder muss mit? 
    (Body, Objektiv(e), Speicherkarten, Stativ, Filter, Taschen, Rucksack, Akkus, Mikrofasertuch, Fernauslöser, Objektivheizung, weitere Speichermedien, Powerbank, Drohne, Drohnenführerschein usw.)
  • Welche persönliche Ausrüstung nehme ich mit? 
    (Jacke, Regenschutz, Mütze, Schuhe, Taschenlampe, Stirnlampe, Verpflegung, Kleidung gegen Kälte oder Sonnenschutz, Geld, Ausweis, EC-Karte, Notizmaterial, mobile phone, Sonnenbrille usw.)
  • Wer weiss wo ich bin?
  • Wann ist die Wetterphase (Datum) und die Uhrzeit, die ich für die Umsetzung benötige? 
  • Welche Kosten kommen auf mich zu?
  • Muss ich irgendetwas reservieren? (Bahn, Hotel, Frühstück usw.)

Und ja .. die Liste ist variabel, erweiter- oder kürzbar, also mitnichten abschliessend. Für ein kleines angedachtes shooting im Zoo brauchts natürlich nicht so eine umfassende Planung oder Liste, wie für ein Antarktisabenteuer. Für jedes "Fotoabenteuer", welches weiter weg ist von zuhause, solltest du dir aber ein paar Gedanken machen. Für die Planung stehen dir das Internet und unzählige Apps, wie auch die gute alte Landkarte oder der Wetterbericht im Fernsehen zu Verfügung. Notiere dir eventuell ein paar Punkte, was du unbedingt an der Location probieren möchtest oder welche Aufnahmetechnik du nebst einer konventionellen unbedingt auch noch "mitnehmen" möchtest. Mir geht es regelmässig so, dass wenn ich diese nicht notiere, ich bestimmt etwas vergessen habe – ist aber wahrscheinlich altersabhängig :-) 

  • HDR (kamerainterne "Entwicklung")
  • Panorama
  • Infrarot
  • Mehrfachbelichtung
  • Bracketing (Belichtungsreihe oder Fokus-stacking)
  • Aufnahmen mit Gestaltungsmedien wie Sprüh- oder Farbnebel, Druckluft oder farbigem Licht
  • ein Bokeh Panorama; rspektive eine Aufnahme nach der Brenizer Methode


shoot: Praxis – jetzt gilts. Jetzt werden die Vorbereitungen auf die Probe gestellt, es wird verifiziert ob deine Wetter- und Orts- resp. Locationplanung stimmt und ob deine Ausrüstung passt. Sonnen- oder Mondstand ist ok? Die Akkus voll? Hast du genügend Zeit eingeplant? Passt das Objektiv oder hätte ein anderes mit müssen? Wären als Schuhwerk zusätzlich Gummistiefel ratsam gewesen? Hat die kamerainterne Auslöseverzögerung gereicht oder wäre ein programmierbarer Fernauslöser das bessere Mittel gewesen? Hast du Erkenntnisse gewonnen aus oder zu deinen Filtern? Wäre ein 64er ND dann doch besser gewesen als der 8er? Würdest du gerne einmal einen Nightfilter probieren?
Notiere zwischendurch was positiv war, welche Erkenntnisse du gewonnen hast, was du ändern würdest und ob du diese Location nochmals, eventuell zu einem andern Zeitpunkt angehen würdest, um es zuhause zusammenzufassen und gedanklich nochmals durchzugehen.

reflect: Kassensturz ... Vergleich von Vorstellung und Realität. Würdest du diese Location nochmal anfahren/angehen oder hats nicht gepasst? Wäre eine andere Tages-/Jahreszeit besser? Hattest du die richtige Ausrüstung dabei? Warst du zur richtigen Zeit dort? Was nimmst du an Positivem und Negativem mit? Stimmte die Tiefe der Planung mit dem Ergebnis – also Aufwand und Ertrag hielt sich die Waage?  Die Reflexion beinhaltet die Überprüfung der technischen Aspekte wie Belichtung, Schärfentiefe und Kameraeinstellungen sowie die Betrachtung des kreativen Prozesses, einschliesslich der Wahl des Standorts, der Posen und der künstlerischen Entscheidungen. Es kann auch eine Überprüfung der Ergebnisse umfassen, um zukünftige Shootings zu verbessern. Reflektieren hilft dem Fotografen, Können zu verbessern und Visionen besser umzusetzen. 

Leite daraus für ähnliche Fotoprojekte oder Ausflüge das Wesentliche ab und nimm die Erkenntnisse mit.

downloads

Packliste Kamera-ausrüstung

aufnahmetechniken