wohin

Aller Anfang ist schwer! Der Weg hierher war nicht immer einfach für mich. Meine Erfahrungen haben mich zu dem gemacht, was ich heute bin – und ich habe viel aus Fehlern gelernt. Davon kannst du heute profitieren.

Wie besagt das Zitat von Henri Cartier-Bresson (1908 - 2004) – viele sagen auch, es stamme von Helmut Newton (1920-2004) – doch so treffend: 

"Die ersten 10'000 Aufnahmen sind die Schlechtesten." 


Ein passendes Synonym dazu, wäre das lateinische Sprichwort: "Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen." 

Wer trotz des digitalen Zeitalters meint, dass obgenanntes Zitat an Wahrheit oder Sinn eingebüsst hat, sollte sich des Sinn's des Synonyms bedienen. Trotz Internet, Testberichten, YouTube, Facebook, Instagram – social media ganz allgemein – trifft dieses Sprichwort mehr denn je den Kern – vor allem – in der heutigen Zeit, wo gerne angenommen wird, dass man bereits alles weiss, alles erfunden und entdeckt ist. Man lernt nicht nur durch Lesen von Tests, Berichten und durch Schauen von YouTube Sequenzen. Vor allem die Praxis, das Handwerk, respektive die Umsetzung und Anwendung bringt dich weiter. Durch Üben, Experimentieren und Anwenden – einfach Tun – werden die Fertigkeiten besser, vertiefter, automatischer, das technische Verständnis verbessert, Zusammenhänge verstanden und der Blick geschärft. Das Herzblut und deine Leidenschaft, bringen die Kirsche dann aufs Sahnehäubchen. Die Bilder machst du; die Technik unterstützt dich dabei – aber du musst sie beherrschen. 

 

Mit jedem Foto und jeder Nachbearbeitung, respektive Entwicklung wirst du besser. Du siehst direkt, wo du Defizite hast und was aufgearbeitet werden muss. Unterbelichtet, Überbelichtet, unscharf, Fokus am falschen Ort, unstimmiger Weissabgleich (<-- Link), Tiefen abgesoffen und die Höhen ausgebrannt – das sind einige Fehler, die im Umgang mit der Technik passieren. Die Bildkomposition (<-- Link) langweilig, das Bild zu unruhig, den goldenen Schnitt (<-- Link) verpasst, die Drittel-Regel (<-- Link) nicht eingehalten, den natürlichen Rahmen für einen zentrierten Blick zum Motiv oder die Führungslinien nicht gefunden oder genutzt, das Licht nicht beurteilt und den Mondrian Effekt (<-- Link) nicht gesehen – das sind die Faktoren, die einen negativen Einfluss auf ein Bild haben können – nicht müssen, hervorgerufen durch den fehlenden Blick und der unklaren gedanklichen Vorstellung des Bildes. Die ersten 10'000 Fotos bleiben wohl immer die Schlechtesten; selbst heute, denn eines ist gewiss – man lernt nie aus. 

 

Wer sich neu mit der Fotografie befassen möchte, kommt zwangsläufig mit der Technik in Berührung, je nachdem, wie intensiv du die Fotografie betreiben möchtest. In meinen weiteren Blogs gehe ich detaillierter auf die Technik und Begriffe ein und gebe dir jede Menge directlinks und Empfehlungen zu Produkten mit auf den Weg, damit du dich vertieft in die Materie einlesen kannst, wenn du die Zeit investieren möchtest. So brauchst du nicht zu suchen und mit meinen Zusammenfassungen und selbst kreierten Grafiken hoffe ich, dir die Materie leicht verständlich rüberzubringen. 

 

Es gibt einen kaum überschaubaren, riesigen Wissensschatz über die Fotografie im Internet oder auch im Bücherladen. Und genauso unüberschaubar ist für den Fotografie-Einsteiger, ob das Wissen falsch, richtig oder eine genauere Betrachtungsweise notwendig, respektive das Geschriebene zu relativieren ist. Hierzu habe ich dir ein Beispiel aus dem Bereich der Landschaftsfotos: Vielerorts liest oder hört man, dass die blaue und goldene Stunde am Morgen und am Abend, die wohl besten Zeiten sind, um Landschaftsfotos zu machen und alles andere nicht geht. 

 

SRF Meteo (<-- Link) zum Thema goldene und blaue Stunde. 

Die Schatten zu hart, das Licht zu grell, der Himmel zu blau usw. .. Im Grundsatz stimmt das schon, wenn man den Lichteintritt und Farben an einem Hochsommertag betrachtet. Man muss dies aber relativ betrachten. Die Landschaft kann tagsüber besondere Reize haben, wenn es neblig ist, der Wind die Wolken schnell über den Himmel ziehen lässt oder sich durch den Regen Pfützen bilden, die wunderbare Spiegelungen in der Stadt zaubern. Sollte trotzdem ein Sommertag mit knallharten Schatten und wolkenlosem Himmel anstehen, eignet sich diese Zeit hervorragend für die Stadt-, Streetfotografie (soweit die nach den Gesetzen des Datenschutzes möglich ist), Innenaufnahmen oder für Architekturaufnahmen (zB. look up shots von Gebäuden). Auf jeden Fall braucht man sich auch an wunderbaren Sommertagen mit der Kamera nicht zu verstecken. Auch gibt es Webseiten die sehr energisch daran festhalten, dass Fotografie-Einsteiger mit einer günstigen Kamera beginnen sollten. Auch das ist zu relativieren. Eine Standortanalyse bringt die Antwort darauf, was für dich wirklich passt. 

Vor dem Kauf einer Kamera oder Einstieg in die Fotografie, ist es darum enorm wichtig, dass eine Standortanalyse gemacht wird. Dabei muss ein Grundsatz bedacht werden – die Technik wächst nicht mit dir und deinen stetig besser werdenden Fähigkeiten mit. Du solltest dir darum als allererstes klar darüber werden, wo deine fotografische Reise hingehen soll. Du solltest dir ein Ziel oder Etappenziele setzen. Möchtest du nur weg von der Handycam oder soll die Fotografie ein Hobby werden? Wie tief möchtest du dich mit der Fotografie beschäftigen? Bleibt es Hobby oder soll die Fotografie ambitioniert oder gar professionell betrieben werden? Möchtest du deine Fotos auch entwickeln oder reichen dir, die von der Kamera "fertig entwickelten" jpg Daten? Welche Art der Fotografie interessiert dich? Wo möchtest du einsteigen? Food-, Street-, Portrait-, Produkte-, Astro-, Unterwasser-, Landschafts- oder Makrofotografie usw.? Es gäbe noch sehr viel mehr Fragen zu stellen und zu beantworten – findest du dich in einem Genre? Es gibt sehr viele Aspekte, die man sich vor dem Kauf vor Augen halten sollte, um detaillierter einschätzen zu können, wohin man möchte. Beim Erstellen einer Standortanalyse bin ich gerne an deiner Seite und coache dich. 

 

Du solltest dir ein Budget zurechtlegen, welches du bereit bist zu investieren, denn nebst der Fotoausrüstung benötigst du auch weitere Anschaffungen, je nachdem, wie tief du die Fotografie ausüben möchtest. 

 

Ein bedeutender Faktor zur Budgetberechnung wäre, ob du deine Kamera und das oder die Objektive neu oder gebraucht kaufen möchtest. Ebenso beim Zubehör.

Falls du dich jetzt bereits mit Testberichten herumschlägst und dich im Netz mit dem Suchbegriff "beste Kamera für CHF 800.-", "beste Kamera für die Landschaftsfotografie" oder "bestes Objektiv für die Landschaftsfotografie" umgeschaut und schlau gemacht hast, möchte ich dir einen weiteren Tipp dazu geben. Die Wirtschaftslage zwingt auch namhafte Hersteller, den Fotosektor zu überdenken und eventuell neu zu positionieren, zu verkaufen oder was auch immer. Ich rate dir deshalb, dich bei den etablierten grossen Herstellern umzusehen. Dort kannst du auf eine jahrzehntelange Erfahrung und einen umfangreichen Produkteumfang zählen. Nikon, z.B. führte das F-Bajonett  

(<-- Link), also den Anschluss des Objektivs an die Kamera (F stammt von re-Flex), im Jahre 1959 ein. Fast alle dieser alten Objektive aus fernen Zeiten passen noch immer an die modernsten Nikon DSL (teilweise mit Einschränkungen im Autofokus und der Belichtungsmessung). Das ergibt natürlich eine riesige Palette an Objektiven, die dir zu Verfügung stehen. Darunter auch ein paar legendäre "Gläser". Die Objektive aus vergangenen Jahrzehnten sind meist aus Metall gefertigt und haben gegenüber modernen Herstellungen ein ganz eigene hervorragende und wertige Haptik. Hier eine Übersicht zu allen Nikon Objektiven und der Kompatibilität: Liste (<-- Link)

 

Mit dem Begriff "wohin" will sich natürlich auch dein Stil definiert wissen. Möchtest du schwarz/weiss fotografieren und stehst auf einen besonderen Look einer bestimmten Brennweite? Brauchst du dafür ein altes Objektiv? Möchtest du in die Makrofotografie einsteigen? Hast du dich noch gar nicht damit auseinander gesetzt und möchtest einfach mal mit der Fotografie beginnen und dich finden? Stehst du auf die gute, alte mechanische Technik oder soll es ein neues digitales Modell sein? Ein weiterer, interessanter Aspekt zu diesen Fragen ist, dass die teureren Modelle einem längeren Modellzyklus unterliegen und deutlich wertstabiler sind, als günstigere Modelle. Vielleicht hilft dir diese Aussage dich eher auf etwas festzulegen.